Schon in der ersten Woche freundeten wir uns in unserer wirklich sehr internationalen Gruppe an und hatten sehr viel Spaß beim arbeiten, kochen und den Stunden auf der Terrasse im Freien.
Am ersten Wochenende waren wir in der Nähe von Auckland untergebracht und konnten so den Zoo besuchen und anschließend zum Laternenfestival zum chinesischen Neuen Jahr gehen. Es war ein tolles und erlebnisreiches Wochenende und der Beginn einer tollen Reise. Die nächste Woche war ich mit dem gleichen Team an einem anderen Ort unterwegs. Die Arbeit war zwar manchmal nicht ganz so spannend, aber nie zu lange und immer wieder abwechslungsreich. Nach der Arbeit machten wir immer noch etwas zusammen. So gingen wir ins Kino und schauten einen echten Kiwi-Film, fuhren zum Polo oder spielten Karten vor dem Ofen.
Diese zwei Wochen gingen viel zu schnell um und wir mussten uns verabschieden, da alle andere Wege gingen. Ich flog nach Wellington, wo ich ins Truby King Haus zog. Dieses Haus war einfach riesengroß und wunderschön. Direkt fühlte ich mich in meinem neuen Team willkommen, das dieses Mal komplett deutschsprachig war. In Wellington gab es viele verschiedene Einsatzorte und unser Teamleiter zeigte uns immer wieder neue Orte. Die Arbeit dauerte hier nie allzu lange und wir hatten viel Freizeit, die wir am Strand oder in der Stadt nutzten. Am Wochenende stand ein Besuch in der Weta Cave, die wirklich für alle Herr der Ringe, Hobbit, Avatar usw. Fans zu empfehlen ist, an und sonntags fand am Hafen immer ein Markt statt, der sich zu besuchen lohnte. In Wellington war immer etwas los und so wurde es nie langweilig.
Ob wir nun grillten, ein Rugbyspiel verfolgten, auf der Veranda unter den Sternen schliefen, den Abend am Wochenende in einer Bar ausklingen ließen oder einfach gemütlich einen Film schauten. Wir hatten es alle sehr gut und ich kann sagen, dass es mit Abstand das Projekt war, das mir am besten gefallen hat. Wellington ist eine wirklich schöne Stadt mit vielen steilen Bergen, die einmal oben angekommen einen tollen Ausblick garantieren. Als die zwei Wochen sich dem Ende neigten, war ich wirklich traurig.
Nun musste ich meine Wellington-Familie zurücklassen und in ein neues Abenteuer aufbrechen. Es ging auf die Südinsel, nach Christchurch. Und von dort bis zur Westküste nach Punakaiki. Das Haus hier war auch wirklich schön und lag nur zehn Minuten vom Strand entfernt. Auch hier waren in der ersten Woche nur deutschsprachige Freiwillige, was sich in den nächsten Wochen wieder änderte. Die Umstellung von Wellington auf Punakaiki-Arbeitsverhältnisse war zunächst etwas schwierig für mich. Hier wurde wieder viel länger gearbeitet und die Arbeit war nicht so abwechslungsreich. Es gab zwei Orte, die im wöchentlichen Wechsel besucht wurden. Leider lag Punakaiki etwas außerhalb von allem und so gab es keine Busse und nicht allzu viel zu tun. Dafür war die Natur hier wirklich wunderschön. Die Höhlen am Strand, die nur bei Ebbe und durch klettern besucht werden können, waren mein absolutes Highlight. Auch die Wanderrouten durch den Regenwald am Pororari River entlang waren sehr schön. Auch hatten wir die Möglichkeit Surfen oder Kanu fahren zu gehen. Trotzdem wurde es nach einiger Zeit etwas langweilig in diesem Projekt und ich muss sagen, dass acht Wochen Freiwilligenarbeit am Stück schon auf die Dauer etwas anstrengend werden. Dies hatte ich vorher nicht so bedacht und deswegen war ich froh, dass ich auf vor Ort noch spontan sein konnte.
So beschloss ich, eine Woche früher aufzuhören und mir Queenstown anzuschauen. Rückblickend war das die beste Lösung, da ich in meiner vierten Woche in Punakaiki wahrscheinlich nicht so glücklich geworden wäre, wie ich es in Queenstown war. Ich kann nur empfehlen, wirklich noch etwas Reisezeit einzuplanen oder sogar zwischen zwei Projekten eine Reise zu machen, wie es viele der Freiwilligen machten, die ich getroffen habe. Queenstown bot mir richtig viel. Ich habe den obligatorischen Bungyjump von der Kawaraubrücke gemacht, einen echten Fergburger gegessen, viel am wunderschönen Wakatipusee gesessen und hatte einfach eine tolle Woche Urlaub. Zudem habe ich Freunde aus Wellington, die mittlerweile eine Rundreise machten, getroffen und wir unternahmen etwas zusammen.
Viel zu schnell war meine Zeit in Neuseeland abgelaufen und ich musste die Rückreise antreten. Einerseits war ich froh Freunde und Verwandte wieder zusehen. Andererseits wäre ich sehr gerne noch viel länger geblieben. Zwei Monate reichen nicht, um all die Schönheit Neuseelands zu sehen. Ich bin wirklich froh, so viele verschiedene Projekte gemacht zu haben, wodurch ich an vielen verschiedenen Orten war. Auf jeden Fall habe ich eine Menge Erfahrungen gesammelt, die ich nie mehr vergessen werde. Ich werde mich immer mit Freude an den Aufenthalt erinnern, auch wenn nicht immer alles so lief, wie es geplant oder gedacht war. Denn am Ende zählen nur die guten Momente und von diesen habe ich eine ganze Menge gesammelt.