Nach einem sehr anstrengenden aber reibungslosen Flug kam ich am Freitagnachmittag am Flughafen in Chiang Mai an, wo bereits eine Koordinatorin des Projekts auf mich wartete und mich zur Unterkunft brachte. Es folgte ein Orientierungswochenende, bei welchem ich die anderen 17 Volontäre kennenlernte, wir erste Einblicke in die thailändische Kultur, Sprache und Küche erhielten und die Stadt, ihre Tempeln und Märkte erstmals erkundeten. Am folgenden Montag ging es dann gleich los mit dem Projekt. Ich kam in eine Schule, die von 400 Schülerinnen und Schülern im Alter von 12 bis 15 besucht wurde. Insgesamt hatte ich über die Woche 12 Stunden, in denen ich unterrichtete. Dies kam mir zu Beginn etwas wenig vor, im Laufe der Zeit fand ich mich damit aber gut zurecht und ich war froh, dass ich in der unterrichtsfreien Zeit Stunden planen und Material vorbereiten konnte. Die Unterrichtsstunden selbst haben mir sehr viel Spaß und Freude bereitet, wenn sie zugleich auch sehr herausfordernd waren, da die Schulklassen relativ groß sind (ca. 40 Kinder in einer Klasse) und das Englischlevel der Kinder zum Teil eher gering ist.
In der Regel arbeitete ich in den Unterrichtsstunden mit den zwei Englischlehrern der Schule zusammen, immer wieder unterrichtete ich aber auch alleine eine Klasse, da der Lehrer verhindert war. Nach drei Wochen kam es, dass einer der beiden Englischlehrer die Schule verlies und ich an seiner Stelle unterrichtete, bis die Schule eine neue Lehrkraft gefunden hatte. Diese Zeit war besonders aufregend und ich genoss es, eigens verantwortlich für die Klassen zu sein und so viel Vertrauen und Zuspruch seitens der Schule zu bekommen. In den Unterrichtsstunden selbst erwies es sich immer als besonders wichtig, die Wörter und Sätze mit Bildern und Wortkarten zu visualisieren, mit Mimik und Gestik zu arbeiten und den Schülerinnen und Schülern möglichst viel Gelegenheit zu bieten, um selbst Englisch zu sprechen. Ein weiteres Highlight während meiner Zeit in der Schule waren die beinahe wöchentlichen Schulveranstaltungen, die immer zu einem bestimmten Thema stattfanden. Besonders beeindruckt hat mich auch das morgendliche Zusammenkommen der Schulklassen, bei dem gemeinsam gebetet und gesungen wurde.
Abgesehen von meiner Zeit in der Schule war natürlich meine Freizeit und die Wochenenden ein besonders schöner Teil meiner Thailand Reise. Unter der Woche ging ich oft mit den anderen Volontären zu den umliegenden Märkten oder in kleine Bars und Restaurants. Am Wochenende unternahmen wir meist Trips und Ausflüge und erkundeten die verschiedenen Facetten Thailands (Elefantencamp, Golden Triangel, Chiang Rai, Krabi,...).
Zusammenfassend möchte ich sagen, dass ich meine Zeit hier in Thailand als Volontär wirklich überaus genossen habe. Ich konnte so viele neue Eindrücke und Erfahrungen sammeln, wurde vor neue Herausforderungen gestellt und konnte mich persönlich sehr weiterentwickeln. Ich habe es genossen, Teil der thailändischen Gesellschaft zu sein und das echten (Schul)leben mitzuerleben. Ich bekam so einzigartige und unverfälschte Eindrücke in das Leben in Thailand, in deren Kultur und Werte. Ich denke, dass es keine bessere Möglichkeit gibt, eine Kultur und ein Land wirklich kennenzulernen, als für einen längeren Zeitraum dort zu leben und sich zu engagieren. Besonders auch durch meine Arbeit in der Schule bekam ich Einblicke in die thailändische Kultur und lernte Thailand von einer Seite kennen, die man durch Reisen als „Tourist“ nie kennenlernen würde. Zudem kann ich allen zukünftigen Volontären nur empfehlen, länger in einem Projekt zu bleiben, da man dadurch wirklich in das Projekt und in die thailändische Gemeinschaft hineinwächst und wirklich Teil davon wird. Abschließend möchte ich noch hervorheben, dass ich mich sowohl vor als auch während meines Projektes immer sehr gut von dem Team von Travelworks unterstützt und begleitet gefühlt habe und dass wirklich alles top organisiert war – großes Dankeschön an dieser Stelle für eure Hilfe und euer Engagement und für diese einmalige Gelegenheit!